Als Leopold 1790 Kaiser wurde, ließ er Livia samt Sohn nach Wien kommen. Er richtete ihr am Kohlmarkt eine Wohnung ein, und besuchte sie dort regelmäßig. Doch bald fand Leopold in der Gräfin Wolkenstein eine neue Geliebte, was die Kaiserin zum Anlass nahm, der verlassenen Mätress ihres Mannes das Bedauern auszusprechen. Für Leopolds illegitimen Sohn Luigi wurde auch nach dem frühen Tod des Kaisers gesorgt. Leopolds Sohn, Franz II. nahm sich seines Halbbruders Luigi - der sich nun Ludwig von Grünn nannte - an, und ermöglichte ihm eine mittlere Beamtenkarriere. Der Sohn des Kaisers brachte es bis zum Titular-Hofkonzipisten. Zweimal wurde Wien von Napoleon besetzt, das erste Mal im Jahre 1805, vier Jahre später noch einmal. Die Monate, in denen die französischen Truppen in der Stadt stationiert waren, wurden zur Blütezeit des erotischen Treibens und der Prostitution. Zentrum des Gunstgewerbes waren die Bastei, an denen die leichten Mädchen ungeniert um ih...