Café Central
Baustil: später romantischer Historismus
1856-1860
Der junge Architekt Heinrich von Ferstel erbaut, inspiriert von einer langen Italienreise, das prachtvolle Palais Ferstel.
1860
Eröffnung des Palais Ferstel, das Gebäude erwirbt den Ruf, das „modernste Gebäude Wiens“ zu sein.
1860
Die Wiener Börse mietet sich bis zur Eröffnung der offiziellen Wiener Börsensäle im Erdgeschoss des Palais Ferstel ein, auch die Österreichisch-Ungarische Nationalbank hat in dieser Zeit ihren Sitz im Palais Ferstel (im Erdgeschoss, dem späteren Café Central, Warenbörse).
1876
Die Gebrüder Pach eröffnen im Erdgeschoss nach dem Auszug der Börse (1877 Einzug der Börse im Börsengebäude am Ring) das Café Central.
1877
Das k. u. k. Militärkasino zieht in den ehemaligen Börsensaal im 1. Stock und bleibt hier bis 1911.
Ab 1900
Das Café Central wird zum Treffpunkt für Gelehrte und Künstler, den „Centralisten“ wie sich die Stammgäste selbst gerne nennen. Unter anderem verkehren hier Sigmund Freud, Arthur Schnitzler, Leo Trotzki, Robert Musil oder Hugo von Hofmannsthal. Stammgast Peter Altenberg ist so eng mit dem Cafe Central verbunden, dass er dieses als seine Wohnadresse angibt, er nutzt das Cafe als Arbeitsplatz, Wohnzimmer, Salon und Werkstatt zugleich. Noch heute erinnert eine lebensgroße Figur im Eingang an den berühmtesten Stammgast.
Bis 1918
bleibt das Café Central das einzige Literaturcafé in Wien.
1925
Das Café Central wird kurz vor seinem 50-jährigen Jubiläum renoviert und restauriert. Arkadenhof, Säulensaal, ein Damensalon und verschiedene Spielzimmer werden ins Kaffeehaus integriert und das Cafe zu einem Café-Restaurant umgestaltet.
1926
Das frisch renovierte Café feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
1938
Im Zuge der von den Nationalsozialisten initiierten Arisierung muss sich das Cafe Central in „Kaffeehaus“ bzw. „Kaffee“ umbenennen. Durch den Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg verlieren viele Stammgäste ihr Leben.
1943
Das Café Central wird geschlossen und bleibt dieses für insgesamt vier Jahrzehnte. Das Palais Ferstel erleidet durch den Krieg großen Schaden, die Räumlichkeiten des Cafe Central werden unter anderem als Lagerraum genutzt.
1951
Nachdem Krieg und die Rote Armee meterhohen Schutt, kaputte Fenster und eine fast völlig zerstörte Inneneinrichtung hinterlassen, arbeitet die Wiener Basketballgemeinde monatelang an der notdürftigen Renovierung des Palais. Danach wird in der „Halle Herrengasse“ täglich Basketball gespielt.
1958
Die Österreichische Realitäten-AG (ÖRAG) übernimmt das Gebäude.
1970
Eine Expertengruppe wird damit beauftragt, Ideen zur Restaurierung und künftigen Wiederbelebung des Palais Ferstel zu entwickeln.
1978
Beginn der Renovierungsarbeiten.
1982
Das Café Central öffnet nach Renovierung im Arkadenhof wieder seine Pforten. Es wird in einem ORF-Studio nachgebaut und bis 1991 wird die ORF Diskussionssendung „Café Central“ regelmäßig aus dem „Kaffeehaus“ übertragen.
1986
Das Café Central zieht wieder, wie ursprünglich, in den Säulensaal. Die Festsäle des Palais Ferstel werden von der Imperial Austria Hotels AG unter CIGA Hotels und später unter Sheraton bzw. Starwood Hotels & Resorts Wordwide Inc. als „Veranstaltungszentrum“ betrieben bis die Mietverträge 2001 auslaufen. Die hauseigene ausgezeichnete Küche sowie Service betreuen exklusiv alle Veranstaltungen.
Säulensaal
2000
Die Privatstiftung übernimmt durch den Erwerb der ÖRAG auch das Gebäude des Palais Ferstel.
2001
Am 3.5. Gründung der Palais Events Veranstaltungen GmbH durch die Privatstiftung als Betreiberfirma mit den Börsensälen Wien als erstes Mitglied.
2001
Am 1.10. wird das Palais Ferstel und Cafe Central Teil von Palais Events Veranstaltungen GmbH übernommen. Die hauseigene ausgezeichnete Küche sowie Service betreuen weiterhin exklusiv alle Veranstaltungen.
2002
Weitere Modernisierungsarbeiten im Cafe Central & Palais Ferstel (unter anderem Erneuerung der Klimaanlage, Renovierung der Böden, Bau eines großen Transportlifts, Umbau und Renovierung der Toilettanlagen, etc.).
2006
Das Café Central betreibt, bei Verfügbarkeit (aufgrund von Bankettveranstaltungen), auch wieder den berühmten Arkadenhof als Kaffeehaus und für Gruppenreservierungen.
Arkadenhof
Ich bin dir gern gefolgt und habe alles mit Interesse gelesen. Wunderbar, in die Historie einsteigen zu dürfen.
AntwortenLöschenEinen guten Start in die neue Woche wünscht
Irmi